Empfang am 12.07.2019

Seit 33 Jahren, also seit 1986, prägt der Kissinger Sommer das konzertante Bild der Stadt und ist im Reigen der jährlichen Musikfestivals zu einer bekannten Größe geworden, die nachhaltig den Namen Bad Kissingen in die Welt hinausträgt. Es ist heute ganz reizvoll daran zu erinnern, dass das Festival, bedingt durch seine Nähe zur Grenze mit der damaligen DDR, in den Anfangsjahren intensiv Kontakte zu osteuropäischen Ländern suchte und pflegte. Auftritte von u.a. Ludwig Güttler und Svjatoslav Richter krönten diese Verbindungen. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs dehnte der Kissinger Sommer unter Leitung seiner langjährigen Gründungsintendantin, Frau Dr.Kari Kahl-Wolfsjäger, sein Einzugsgebiet mit großem Erfolg auf ganz Europa sowie Nordamerika und China aus.

 

Etwas jünger ist der Förderverein des Kissinger Sommers, in diesem Jahr seit 27 Jahren Begleiter des  Festivals. Mit derzeit 935 Mitgliedern kann man diesen Verein durchaus als Guten Onkel der Festspiele bezeichnen, hat er doch seit seiner Gründung über EUR 2 Millionen aufgebracht und an die Stadt Bad Kissingen gespendet. In diesem Jahr konnte Oberbürgermeister Kay Blankenburg von der Schatzmeisterin des Vereins, Frau Martha Müller, einen Förderbeitrag über EUR 75.000,00 in Empfang nehmen.  

Zusätzlich hat der Verein seit 1999 mit EUR 110.000 die bisher 22 Preisträger des eigenen Luitpoldpreises ausgezeichnet. In diesem Jahr konnte der Tenor Julian Habermann sich über die Preisverleihung (EUR 5.000) freuen und sich in die illustre Reihe früherer Preisträger eingruppieren. Julian Habermann wurde 1993 in Freising geboren, war ein Regensburger Domspatz und studierte in Würzburg und Frankfurt. Schon während des Studiums hat er mit verschiedenen Solopartien an der Oper Frankfurt gastiert. 2012 war er Preisträger im Juniorenwettbewerb des Bundeswettbewerbs Gesang. Ab der Spielzeit 2019/2020 ist er Mitglied im Ensemble des Staatstheaters Wiesbaden.

In den Konzerten der Kissinger LiederWerkstatt 2019 ist er mit großem Erfolg aufgetreten und hat die Tradition dieser Konzertreihe, u.a. als regelmäßige Auftraggeberin moderner Liedkompositionen, nachhaltig fortgesetzt.

Der Klavierolymp ist eine kleines Festival, das von Bad Kissinger Bürgern und vor allem durch Mitglieder des Fördervereins sowie von Sponsoren aus der Wirtschaft finanziert wird. Es findet in einer Herbstwoche statt. Alle Preisträger eines Jahres werden zur Mitwirkung beim Kissinger Sommer des nächsten Jahres eingeladen, der Gewinner des ersten Platzes darf dort als Solist mit großem Orchester auftreten.

Für 2020, das Jahr des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven, ist das Programm, das Intendant Dr. Tilmann Schlömp in Auszügen vorgestellt hat, mit Highlights geradezu gespickt. Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Steinmeier wird Angela Gheorghiu mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen im Eröffnungskonzert eine italienische Operngala darbieten. Das Nationalorchester de Lyon unter Leonard Slatkin tritt mit dem Pianisten Jean-Yves Thibaudet zwei Tage später auf. Jean-Yves Thibaudet ist auch Solist im Konzert des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin unter Tugan Sokhiev. Weitere Höhepunkte sind die Aufführung der Carmina Burana mit den Bamberger Symphonikern, eine Open Air Veranstaltung  im Luitpold Innenhof.

Den breitesten Platz nehmen natürlich die Aufführungen mit Werken des „Geburtstagskindes“ Ludwig van ein. Für Beethoven Fans geht im nächsten Jahr kein Weg an Bad Kissingen vorbei. Das Engagement des Kissinger Sommers für den Klassik-Titanen hat auch der Bund mit einer großzügigen Zuwendung honoriert.

Der Förderverein hat die Planungen für 2020, wie immer, konstruktiv begleitet. Er betrachtet sich als Teil des Kissinger Sommers und sieht es als seine wichtigste Aufgabe an, das Festival auch in Zukunft nach Kräften zu fördern und zu unterstützen.

Text CB/TF

Der Oberbürgermeister voller Erwartung

Bilder: Förderverein